50 Jahre Selbständigenstatut
Meine Damen und Herren,
ich freue mich, heute hier bei Ihnen zu sein, um ein wichtiges Jubiläum zu feiern: Das Selbstständestatut feiert sein 50-jähriges Bestehen.
Im Jahr 1968 wurde das Selbständigenstatut geboren. Seinerzeit war nur die Rede von einer Versicherung zur Abdeckung der „großen Risiken“. Man musste also ein wenig ... ich wage es so zu sagen ... etwas von einem Kamikaze haben, um sich in ein solches Abenteuer hineinzuwagen.
Seither jedoch hat sich das Selbständigenstatut stark verbessert.
Künftig sind die Träger dieses Statuts die Motoren unseres wirtschaftlichen und sozialen Modells. Sie finden sich in den Bereichen Gesundheit, Bauwesen, Innovation, Handwerk und gleichfalls in den freien Berufen.
Selbständig zu sein ist eine Wahl, ein Engagement, eine Leidenschaft, die mit Verantwortung, Anstrengung und Arbeit einhergehen.
Es ist auch die Möglichkeit, sich selbst und anderen einen Arbeitsplatz zu schaffen.
Aber wir wissen auch, dass das Eingehen von Risiken und die Übernahme von Verantwortung Bestandteile dieses Statuts sind. Und dass es im Vergleich zu anderen Erwerbstätigen große historische Ungerechtigkeiten gab.
Mehrere Regierungen haben daran gearbeitet, die soziale Absicherung für Selbstständige zu stärken und das Unternehmertum zu fördern.
In den letzten Jahren haben Sabine Laruelle, Willy Borsus und heute Denis Ducarme daran gearbeitet, das Selbständigenstatut wieder aufzuwerten.
Im Jahr 2016, also 48 Jahre nach Schaffung des Selbständigenstatuts, haben wir die historisch einmalige Angleichung der Mindestpension für Selbständige an die der abhängig Beschäftigten durchgeführt.
Wir haben ebenfalls das Statut für nahestehende Hilfspersonen verbessert und Selbständigen als natürlichen Personen den Zugang zur zweiten Säule der Pensionsversicherung eröffnet.
Wir haben im Interesse der rund 100.000 Menschen gehandelt, die über das Rentenalter hinaus arbeiten. Dies ist ihnen nun möglich, indem wir die Obergrenzen der genehmigten Arbeit für pensionierte Selbständige abgeschafft haben. Sie können in Zukunft ihre Pension beziehen und weiterhin die Früchte ihrer Arbeit genießen.
Für Selbständige und KMU ist die Schaffung des ersten Arbeitsplatzes am schwierigsten. Dies ist ein komplexer Schritt. Um die Schaffung von Arbeitsplätzen zu fördern, haben wir die lebenslange Befreiung der Arbeitgeberbeiträge von den Sozialbeiträgen für den ersten geschaffenen Arbeitsplatz vorgesehen. Und diese Maßnahme funktioniert.
Sie zeitigt erste Ergebnisse, indem sie die Schaffung von 22.000 Arbeitsplätzen ermöglicht hat! Dies ist eine Vorzeigemaßnahme, die inzwischen von anderen europäischen Ländern geprüft wird.
Meine Damen und Herren,
In den vergangenen dreieinhalb Jahren haben wir eine ganze Reihe von Maßnahmen umgesetzt, die ihre Wirkung nicht verfehlt haben.
Wir zählen derzeit in Belgien über eine Million Selbstständige, von denen 700.000 im Hauptberuf selbständig sind.
Gegenwärtig kommen jeden Monat über 1.000 neue Selbständige im Hauptberuf hinzu!
Das sind 1.000 Menschen, die den Schritt in Richtung zum freien Unternehmertum machen! Ein Rekord und ein großer Erfolg.
Diese positiven Zahlen kommen nicht von ungefähr.
Wir verfolgen eine Politik, die sich entschieden für mehr Freiheit bei der Eigeninitiative einsetzt.
Unsere Ansatz war von Anbeginn an klar: Nur durch die Schaffung von mehr Arbeitsplätzen können Sie die soziale Sicherheit langfristig erhalten.
Deshalb sind auch Sie unsere Verbündete. Und das sage ich mit voller Überzeugung.
Das Maßnahmenpaket, das die Regierung umgesetzt hat, ist von daher essenziell und substanziell.
Eine Maßnahme, auf die ich besonders stolz bin, ist die Reduzierung der Sozialversicherungsbeiträge für die ersten sechs geschaffenen Arbeitsplätze.
Hinzukommt die Absenkung der Arbeitgeberbeiträge von 33% auf 25%.
Ein Rückgang der Arbeitskosten um 2,6 Milliarden Euro.
Die Senkung der Sozialversicherungsbeiträge für Selbständige von 22% auf 20,5% bedeutet einen jährlichen Gewinn von 600 € bei einer Steuerbemessungsgrundlage von 40.000 €.
Und unsere Arbeit ist nicht beendet! Wir haben noch ein ganzes Jahr vor uns, um unsere Reformen zu stärken.
Der Ausblick für 2018 ist ermutigend:
- das Wachstum hat zugelegt (1,8% gegenüber 1,7% in der vorherigen Prognose);
- die Inlandsnachfrage kurbelt das Wachstum an (insbesondere Investitionen: +3,8% Bruttoanlageinvestitionen gegenüber +2,9% in der vorherigen Prognose);;
- die Inlandsbeschäftigung wächst um +8.900 Einheiten gegenüber der vorherigen Prognose (insgesamt 57.200 Arbeitsplätze im Jahr 2018);
- und die Arbeitslosenquote sinkt im Vergleich zur vorherigen Prognose um 0,4% auf 6,7%.
Meine Damen und Herren,
gemeinsam können wir stolz auf das bisher Erreichte sein.
Doch bin ich mir bewusst, dass wir noch einen weiten Weg vor uns haben.
Zusammen mit der Regierung und Minister Ducarme können Sie auf uns zählen: Wir werden die Reformen fortsetzen, um den Unternehmensgeist der Selbständigen zu fördern und sie noch besser zu schützen.
Das Sozialstatut der Selbständigen feiert sein 50-jähriges Bestehen.
Sicherlich ein toller Geburtstag, aber ich bin überzeugt, dass das Beste noch kommen wird!
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.