Eröffnungszeremonie in Zaventem
Meine Damen und Herren,
für viele von uns ist es das erste Mal, dass wir seit den schrecklichen Ereignissen wieder in der Abflughalle sind.
Die Bilder vom 22. März ließen unseren Atem stocken.
Denn es ist der Ort schlechthin, von wo aus wir zu neuen Zielen und Herausforderungen, zu unseren Liebsten aufbrechen.
Das Attentat auf den Flughafen zerstörte manche Illusion.
Doch heute zeigt sich Brussels Airport wehrhafter denn je.
Der Flughafen hat seinen Mut nicht sinken lassen.
Die vielen tausend Mitarbeiter waren bis ins Mark getroffen und haben dennoch alles daran gesetzt, wieder alle willkommen heißen zu können.
Diese Form der Wehrhaftigkeit zeigt, wie entschlossen unser Land der Barbarei die Stirn bietet.
Unsere Mitbürger zeigten sich von ihrer besten Seite.
Sie haben Menschen in Not geholfen.
In einer schwierigen Situation haben sie professionell gehandelt.
Und sie sind nun in den Alltag zurückgekehrt, so schwer dies auch fallen mag.
Denn das Andenken an die vielen Opfer wiegt schwer.
Die Erinnerung an die Männer, Frauen und Kinder, die hier gestorben sind,
wird in uns allen fortleben.
Wir wurden schwer getroffen, doch wir haben uns wieder erhoben.
Der Ort, an dem wir uns befinden, ist der beste Beweis dafür.
Ich kann nur meine Bewunderung für das hier Geleistete zum Ausdruck bringen.
Und das alles in weniger als 40 Tagen nach den Anschlägen.
Ein echter Kraftakt.
Und eben diese Entschlossenheit ist die beste Antwort, die wir den Terroristen geben können.
Brussels Airport hat nicht die Hände in den Schoß gelegt.
Zwölf Tage nach den Attentaten konnten mehrere Fluglinien bereits wieder in Betrieb aufnehmen.
Einen Monat nach den Attentaten wurden jeden Tag bereits erneut 15 000 Passagiere am Flughafen abgefertigt.
Ab morgen fertigen wir schon 80 % der Anzahl Reisenden von vor den Anschlägen ab!
Es gibt keinen besseren Beweis für die Wehrhaftigkeit unserer demokratischen Gesellschaft!
Meine Damen und Herren,
die Schnelligkeit und Intelligenz, mit der die Reparaturarbeiten an unserem Flughafen ausgeführt wurden, hat Symbolcharakter.
Ein Flughafen ist das Tor zur Welt.
Er ist ebenfalls das Tor und die Tür zu unserem Land.
Dieser Flughafen ist zudem eines der Herzstücke unseres Wirtschaftslebens.
Denn über den Flughafen exportieren und importieren wir jeden Tag im Stundentakt ein beträchtliches Warenaufkommen.
Ein Flughafen ähnelt einem menschlichen Bienenstock.
Es ist ein Ort des intensiven Warenaustauschs.
Vor allem jedoch ein Ort des zwischenmenschlichen Austauschs.
Der 22. März wird für immer in unserem Gedächtnis bleiben.
An jenem Tag wurden hier und in Maelbeek Männer und Frauen auf brutalste Art und Weise zur Zielscheibe des Terrorismus.
Es fehlen die Worte, um diese widerlichen, feigen, ungeheuerlichen Verbrechen zu verurteilen.
Das Leben von 32 Menschen wurde abrupt beendet. Für ihre Familien und Freunde ist es ein tiefer Schmerz, ein Schmerz, der nicht nachlassen wird.
Für 340 andere Personen bedeuteten diese Explosionen Verletzungen, Verbrennungen ... Gräuel.
Für Tausende andere Personen, die dem Geschehen beiwohnten, ist es ein Trauma auf Lebenszeit.
Für uns alle wird es ein kaum zu beschreibender Angriff auf unser Land bleiben, ein Angriff auf Europa und die demokratischen Werte.
Doch angesichts dieser Gräueltaten, dieser Barbarei hat unser Land sofort und geeint Front hiergegen gebildet.
Bereits in den ersten Minuten gab es eine immense Welle von Mitgefühl, Großherzigkeit und Solidarität.
Über unsere Differenzen hinaus haben wir uns entschlossen, eine gemeinsame Front zu bilden.
Wir haben uns alle zum Widerstand bekannt.
Der Flughafen unserer Hauptstadt geht wieder in Betrieb.
Brussels is back in business. Welcome to Brussels Airport.