Gemeinsame Erklärung der anerkannten Religionen und des Laizismus und der Föderalen Regierung zum gemeinsamen Aufbau und zur Einhaltung unserer Grundwerte
Die Anschläge in Paris waren ein Schock. Sie haben starke Emotionen aber auch ein demokratisches Aufbegehren der Bürger ausgelöst. Wir müssen uns alle vereint gegen Hass und Radikalismus stellen.
In Paris, in Brüssel, in der ganzen Welt, haben Millionen von Demokraten mit Nachdruck an die Grundprinzipien unserer Demokratien erinnert: Meinungsfreiheit, Gedankenfreiheit, Pressefreiheit.
Belgien ist ein offenes, tolerantes und gastfreundliches Land. Terrorismus, Fundamentalismus, Radikalismus und Hassreden haben hier keinen Platz. Wir müssen vermeiden, in die Falle der Terroristen zu geraten, die darauf abzielen, die Bürger zu spalten.
Gemeinsam wollen wir an die Einhaltung der Trennung von Kirche und Staat, die wichtige Bedeutung der in Artikel 19 der Verfassung erwähnten Religionsfreiheit und Meinungsfreiheit erinnern.
Mit einem Wort: Wir wollen keine terrorisierte Gesellschaft. Im Gegenteil! Wir wollen die Sicherheit in einer toleranten Gesellschaft, in einer Gesellschaft des Vertrauens, in einer pluralistischen Gesellschaft, kurz gesagt, in einer freien Gesellschaft effektiv gewährleisten.
Der Wille ist eindeutig: Wir müssen unsere gemeinsamen Werte verteidigen und fördern. Wir verurteilen alle Formen des Radikalismus. Wir lehnen jegliches Durcheinander und jegliche Verwirrungen ab. Unsere Werte sind universell, sie stammen aus dem Zeitalter der Aufklärung, wie die Grundfreiheiten der Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, Gewissensfreiheit, Trennung von Kirche und Staat, Gleichstellung von Männern und Frauen, Nichtdiskriminierung.
Mehr denn je müssen sich Behörden und Vertreter der Religionen und des Laizismus engagieren, um das Zusammenleben in Respekt und Toleranz zu verteidigen.
Jede Religionsgemeinschaft in Belgien hat das Recht auf Sicherheit und Respekt. Wir wollen unter allen Umständen den Bürgern innerhalb der gesetzlich festgelegten Grenzen das Recht in Frieden zu leben und ihren Glauben zum Ausdruck zu bringen gewährleisten. Jeder hat das Recht, sich frei ohne Bedrohung und ohne Risiko auszudrücken.
Katholische Religion:
Mgr. A-J Léonard
P. Tommy Scholtès
Jüdische Religion:
Herr Albert Guigui
Herr Julien Klener
Anglikanische Religion:
Herr Jack McDonald
Protestantische Religion:
Herr Steven Fuite
Dr. Geert W. Lorein
Orthodoxe Religion:
Pater Stavros Triantafyllou
Pater Evangialos Salas
Muslimische Religion:
Herr N. Smaili
Herr Echallaoui Salah
Laizismus:
Herr H. Bartholomeeusen
Herr Sylvain Peeters