Belgien sagt auf internationaler Geberkonferenz für Syrien 75 Millionen Euro zu
Premierminister Charles Michel hat heute auf der internationalen Geberkonferenz Supporting Syria & the Region in London im Namen unseres Landes eine Zusage über 75 Millionen Euro für dieses und nächstes Jahr gegeben, die für humanitäre Hilfe für die syrische Region bestimmt sind. Mit diesen Mitteln sollen humanitäre Maßnahmen in Syrien selbst und in den Nachbarländern Jordanien, Libanon und der Türkei finanziert werden. In keiner anderen Region der Welt sind die humanitären Bedürfnisse heute so groß.
Charles Michel, Premierminister: „75 Millionen, um den Flüchtlingen die Möglichkeit zu geben, in ihrer eigenen Region zu bleiben. Die internationale Unterstützung ist dazu bestimmt, die Lebensumstände der Flüchtlinge zu verbessern. Gesundheitswesen, Unterricht, bessere hygienische Bedingungen und Zugang zum Arbeitsmarkt müssen die Priorität erhalten. Es kommt darauf an, die Flüchtlinge zu ermutigen, in der Region ihres Ursprungslandes zu bleiben und für würdige Lebensbedingungen zu sorgen. Die Unterstützung und der Einsatz der internationalen Gemeinschaft können den Ausschlag geben.”
Höchster humanitärer Haushalt bisher
Alexander De Croo, Vizepremierminister und Minister für Entwicklungszusammenarbeit: „Unser Land wird in diesem Jahr auch seinen gesamten humanitären Haushalt weiter aufstocken. Voriges Jahr bestritt Belgien bereits einen Rekordbetrag in Höhe von 150 Millionen Euro für humanitäre Interventionen. Mehr als ein Drittel der humanitären Mittel gingen dabei in die Krisengebiete in Syrien und Irak. Dieses Jahr erhöhen wir den humanitären Haushalt weiter auf 170 Millionen Euro. Nie zuvor leistete eine belgische Regierung dermaßen große Anstrengungen auf humanitärer Ebene.“
Die internationale humanitäre Organisation, die von unserem Land im vorigen Jahr die meisten Mittel erhielt, war das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (21,1 Millionen Euro), danach folgen die UN-Flüchtlingskommissariat UNHCR (16,8 Millionen) und das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) (10,2 Millionen). Belgische humanitäre Nichtregierungsorganisationen erhielten 22,3 Millionen Euro.
Positive Beurteilung
Belgien erhielt in den vergangenen Tagen positive Beurteilungen unter anderem von Oxfam International für die humanitären Beiträge des Landes in der Syrienkrise. Die internationale Hilfsorganisation erstellte eine Fair Share Analysis, in welcher die effektiven humanitären Beiträge der Länder mit ihrer fair share verglichen werden, dem Beitrag, der von einem Land aufgrund des Bruttonationaleinkommens erwartet werden darf. Belgien geht u. a. zusammen mit den skandinavischen Ländern und den Niederlanden aus der Analyse als eines der Länder hervor, die mehr humanitäre Anstrengungen leisten, als von ihnen erwartet wird.
Zuvor hatte sich auch schon das Development Assistance Committee der OECD während des fünfjährlichen Peer Review über Belgien als humanitären Spender positiv geäußert. Konkret handhabt unser Land als humanitärer Geber eine Mischung von Instrumenten: (1.) mehrjährige Programme als Antwort auf komplexe Krisen, die es gestatten, die Brücke zwischen humanitärer Hilfe und Entwicklung zu schlagen, (2.) mehrjährige Beiträge zu den allgemeinen Mitteln von internationalen humanitären Organisationen, die aus Belgien einen vorhersehbaren und zuverlässigen Geber machen, (3.) mehrjährige flexible Fonds, in deren Rahmen Belgien humanitären Organisationen vorab schnell einsetzbare Mittel zur Verfügung stellt und (4.) Projekte als Antwort auf plötzlich eintretende und vergessene Krisen.